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In guten Händen

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Rückenschmerzen sind keine Seltenheit: Die Ärzte der City Clinic in Bozen Süd sind tagtäglich mit der Behandlung von Bandscheibenvorfällen konfrontiert. Wir erklären Ursachen, Prävention und Behandlung.
Die Auslöser für einen Bandscheibenvorfall sind vielfältig. Zum einen spielt das Alter eine maßgebliche Rolle, denn im Laufe der Jahre degeneriert die Bandscheibe, das heißt die Elastizität nimmt ab und es entstehen Risse und Absprengungen im Faserring. Dadurch kann die Stoßdämpferfunktion nicht mehr ausgeübt werden. Durch diese Abnützungserscheinungen wölbt sich die Bandscheibe vor und es kann ein Bandscheibenvorfall entstehen, wenn der innere Gallertkern nach außen in den Wirbelkanal tritt. Da Bandscheibenvorfälle jedoch auch bei jungen Patienten auftreten können, wurde herausgefunden, dass auch eine bestimmte genetische Disposition besteht. So kann z.B. eine Bindegewebsschwäche einen Bandscheibenvorfall zur Folge haben.

Prävention
Die Bandscheibe benötigt für einen ausgeglichenen Stoffwechsel vor allem Bewegung. Immer dieselbe Körperhaltung oder starke Belastungen führen zu einer einseitigen Druckerhöhung in den Bandscheiben, dies kann dann vorzeitig zu Abnützungserscheinungen in der Bandscheibe führen.
Sehr wichtig sei ein gezieltes Training der Bauch- und Rückenmuskulatur, um die Bandscheiben zu entlasten. Generell sollte man den eigenen Tagesablauf abwechslungsreich gestalten und in allen Lebenslagen eine rückenfreundliche Körperhaltung einnehmen.

Diagnose
Bei der Diagnostik eines Bandscheibenvorfalles ist vor allem die klinisch-neurologische Untersuchung wichtig. Dabei werden die Sensibilität, Reflexe und Kraft geprüft, sodass der Arzt schon einen guten Anhaltspunkt für einen eventuellen Bandscheibenvorfall erhält. Unabdinglich sei jedoch eine kernspintomografische Untersuchung. Damit könne man Bandscheibenvorfälle sehr gut erkennen. Um eine sichere Diagnose stellen zu können, müssen die klinische Untersuchung und der Befund d der Kernspintomografie mit den Beschwerden der Patientinnen und Patienten zusammenpassen.

Behandlung
Der Großteil der Bandscheibenvorfälle-rund 90 Prozent -müssen nicht operiert werden. Vor allem durch Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente könne man in vielen Fällen eine Abschwellung der Bandscheibe und des entzündeten Nervs erwirken. Begleitend seien physiotherapeutische, osteopathische und physikalische Maßnahmen sinnvoll.

Operation
Eine Operationsindikation besteht dann, wenn die Schmerzen durch konservative Maßnahmen nicht zu lindern sind oder wenn Lähmungen in den Armen oder Beinen auftreten, welche die Beweglichkeit und Kraft des Betroffenen deutlich einschränken. Für die Feststellung einer Operationsindikation stehen dem Chirurgen international anerkannte Kriterien zur Verfügung.
Dr. Thomas Oberhofer
Dr. Thomas Oberhofer studierte in Wien und Innsbruck Medizin. Facharztausbildungen in Chirurgie und Orthopädie und Unfallchirurgie absolvierte er in Verona und München. Von 1999 bis 2001 war er Oberarzt an der Abteilung für Orthopädie und Traumatologie am Krankenhaus Meran und spezialisierte sich 2002/2003 in München und Seattle (USA) auf Wirbelsäulenchirurgie. Seit 2003 ist er Teil des Ärzteteams OrthoPlus in Bozen und in der CityClinic tätig. Seit 2010 arbeitet er zudem als Unfallchirurg in Kamerun, Äthiopien und Uganda.
Dr. Marco Baldassa
Dr. Marco Baldassa studierte in Padua Medizin und Chirurgie und spezialisierte sich als Neurochirurg. Von 2009 bis 2017 war er Oberarzt an der Neurochirurgischen Abteilung des Bozner Krankenhauses. Von 2016 bis 2022 arbeitete er freiberuflich im TeamGetwell in seiner Praxis. Seit 2023 führt er seine eigene Praxis und operiert in der CityClinic.
Dr. Maximilian Broger
Dr. Maximilian Broger hat in Innsbruck Medizin und Konzertklavier studiert. Danach spezialisierte er sich zum Neurochirurgen am Krankenhaus Bozen; in dieser Zeit führte er über 3000 Eingriffe an Kopf und Wirbelsäule durch. Durch die Teilnahme an wissenschaftlichen Projekten und Kongressen machte er die Bozner Neurochirurgie im nationalen Panorama bekannt und führte zahlreiche neue OP-Techniken ein. Er unterrichtet an der medizinischen Hochschule „Claudiana“ und hat dort 5 Diplomarbeiten betreut. An der Universität Verona hielt er 2018 Vorlesungen als Gastprofessor im Rahmen des Masters für Wirbelsäulenchirurgen. Seit 2024 führt er seine eigene Praxis und operiert in der CityClinic.
Dr.in MBA PHM Ines Unterfrauner
Dr. Ines Unterfrauner studierte Medizin in Graz und Zürich und erwarb zusätzlich einen MBA in Public Health Management an der University of Cumbria. Ihre Facharztausbildung in Orthopädischer Chirurgie und Traumatologie des Bewegungsapparates absolvierte sie an der Universitätsklinik Balgrist in Zürich. Von 2022 bis 2024 war sie als Oberärztin für Wirbelsäulenchirurgie an der Universitätsklinik Balgrist tätig und lehrt seit 2022 an der Universität Zürich. Sie hat zahlreiche wissenschaftliche Publikationen verfasst und wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Futura Förderpreis und dem Neviaser Award. Ihre klinischen Forschungen wurden mit dem EFORT Free Paper Award sowie dem Balgrist Research Award prämiert. Sie ist zudem in zahlreichen internationalen Fachgesellschaften aktiv, darunter EUROSPINE, Swiss Orthopaedics und das Women Spine Network. Seit 2025 ist sie Teil des Ärzteteams OrthoPlus in Bozen und operiert in der CityClinic.